Hofmann, Fritz

31.1.1928, Wien

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Fritz Hofmann absolvierte die Bundesgewerbeschule für Hochbau und war ab 1947 bei der Gemeinde Wien beschäftigt, wo er im Bereich der Stadtplanung, des Wohnbaus und des Kleingartenwesens tätig war.

Seine politische Laufbahn begann Hofmann im Jahr 1945 bei den Roten Falken und der Sozialistischen Jugend. 1949 wurde er in den Bezirksvorstand der SPÖ-Floridsdorf gewählt, wurde 1962 Bezirksobmann, später Landesparteisekretär und 1963 Mitglied des Gemeinderates, dem er bis 1981 sowie von 1987 bis 1991 angehörte.

1969 übernahm Fritz Hofmann als Amtsführender Stadtrat die Bereiche Stadtgestaltung und Verkehr. Nach dem Einsturz der Reichsbrücke am 1. August 1976 legte Hofmann, der sich auf Urlaub befunden hatte und telefonisch nicht erreichbar gewesen war, seine Funktion am 6. August nieder; Hofmann übernahm damit die "politische Verantwortung" für den Brückeneinsturz, obwohl die Kompetenz der unmittelbaren Bundesverwaltung nicht in den Bereich eines Amtsführenden Stadtrates fiel.

Zwischen 1978 und 1981 war Fritz Hofmann Klubobmann der SPÖ-Fraktion im Rathaus. 1981 übernahm er als Amtsführender Stadtrat neuerlich die Bereiche Verkehr, Straße und Energie als Nachfolger des ermordeten Wiener Stadtrates Heinz Nittel. In seine Funktionsperiode fielen die Forcierung des Hochwasserschutzes und die Errichtung der Donauinsel, der Bau der U-Bahn, die Weiterentwicklung der Stadterneuerung sowie die Schaffung von Fußgängerzonen und verkehrsberuhigten Zonen. Von 1987 bis 1991 war Hofmann Erster Präsident des Wiener Landtages.

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Fritz Hofmann, der auch Präsident der Volkshilfe war, trat 1990 im Zuge eines Skandals um die missbräuchliche Verwendung von Spendengeldern der Hilfsorganisation von dieser Funktion, und zu Beginn des Jahres 1991 auch als Wiener Landtagspräsident zurück.

Zuletzt trat Fritz Hofmann – gemeinsam mit dem damaligen Wiener Gemeinderat Michael Ludwig – als Herausgeber des von Manfred Lang verfassten Buches "60 Jahre Wien – 1945–2005. 60 Jahre Geschichte & Geschichten" an die Öffentlichkeit.

Werk: Tangente Wien, 1978; Föderalismus und Gemeindeautonomie, 1980.
Literatur: Hannelore Ebner, Fritz Hofmann: Leitlinien, 2008.