Pepper, Hugo

4.2.1920, Wien – 1.9.2011, Wien

Pepper_hugo_head_pid

PQ

Es kann gar nicht genug getan werden damit sich junge Menschen um ein einigermaßen intaktes Geschichtsbewusstsein bemühen. Denn es ist unmöglich zu einem politischen Urteil zu kommen, wenn man sich nicht mit der jüngeren, mit der politischen Geschichte auseinandergesetzt hat. Aus einem Interview mit der Zeitschrift Faktor (2/2003).

Schon als Mittelschüler gehörte Hugo Pepper einer illegalen Organisation von Jugendlichen an und wurde schließlich wegen des Verdachts des Verbrechens des Hochverrates angeklagt. Das gegen ihn geführte Verfahren wurde 1940 allerdings eingestellt. Pepper, der zunächst "wehrunwürdig" war, musste ab 1940 Kriegsdienst leisten und schloss sich in der deutschen Wehrmacht der militärischen Widerstandsbewegung an.

Hugo Pepper, der Germanistik, Anglistik, Geschichte und Staatswissenschaften studiert hatte, leitete nach dem Krieg das legendäre Studentenkabarett "Der Rote Hund" und engagierte sich in der politischen Bildungsarbeit der SPÖ.

Pepper_Hugo_TF

Von 1951 bis 1962 wirkte er im Bildungsreferat des ÖGB und hielt zahlreiche Kurse in Wiener Volkshochschulen; von 1962 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1982 war er als Cheflektor des gewerkschaftseigenen Europa-Verlages tätig, wo er mehr als 400 Bücher aus den Bereichen Wirtschafts- und Gesellschaftswissenschaften sowie Zeitgeschichte betreute. Gegen Ende seiner Lektorstätigkeit übernahm er die Betreuung der schließlich auf neun Bände angewachsenen Ausgabe der Schriften Otto Bauers. "Daneben" war Pepper Autor und Coautor einer ganzen Reihe von Buchpublikationen.

Manfred Scheuch schrieb in der Zeitschrift "Der Sozialdemokratische Kämpfer" (1-2-3/2000) über Hugo Pepper: Sein besonderes Anliegen gilt bis heute der volksbildnerischen Tätigkeit, wobei seine historischen und kulturellen Vorträge stets mit dem Ziel verbunden waren, bei seinen Zuhörern kritisches politisches Bewusstsein zu wecken.

Er selbst blieb stets ein Unbequemer – auch als er 1992-95 Vorsitzender des Bundes Sozialdemokratischer Freiheitskämpfer war. 

2019 wurde eine Grünfläche in der Wolkersbergenstraße in Hietzing Hugo-Pepper-Park benannt.

Werk: Kleine Redelehre: ein Leitfaden für Anfänger und Routinierte, 1971/1981; Der Globus von Wien. Geschichten aus Hernals, 1979; Lachen auf eigene Gefahr. Das Kabarett "Der Rote Hund" 1946 -1951 (Hrsg.), 1987.