Fürst, August

24.7.1892, Waidhofen/Thaya (NÖ) – 13.4.1974, Wien

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Der Handwerkersohn August Fürst erlernte das Maler- und Anstreichergewerbe, wanderte durch Deutschland und Italien, verbrachte fünf Jahre auf See und kam dabei bis nach Amerika, wo er 1910 als Matrose seinen ersten großen Lohnkampf miterlebte.

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Im Ersten Weltkrieg wurde Fürst überzeugter Sozialdemokrat; 1918 war Fürst als Mitglied des Arbeiterrates, 1920 als Fürsorgerat und 1934 als Mitbegründer der illegalen Revolutionären Sozialisten in seinem Heimatbezirk Meidling tätig. 1935 wurde er für mehrere Monate in Haft genommen.
Fürst bemühte sich auch in der NS-Zeit um die Fortführung des Widerstandes; 1939 wurde er deshalb neuerlich verhaftet und ins KZ-Oranienburg gebracht, wo er ganze sechs Jahre – bis zur Befreiung durch amerikanische Truppen am 2.5.1945 – in Haft blieb.

Nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft war Fürst sofort wieder politisch aktiv und wurde 1946 zum Bezirksvorsteher von Meidling gewählt – eine Funktion, die er in den schwierigen Jahren des Wiederaufbaus bis zum Jahr 1959 ausübte.

Die in den Jahren 1955 bis 1957 errichtete Wohnhausanlage der Gemeinde Wien, 12., Meidlinger Hauptstraße 8-10, wurde 1982 zum Gedenken an den langjährigen Bezirksvorsteher August Fürst-Hof benannt.