Brügel, Ludwig

6.2.1866, Großmeseritsch/Velke Mezirici (Mähren) – 30.8.1942, ermordet im KZ-Theresienstadt (Tschechien)

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Ludwig Brügel trat 1884 als mittelloser Student der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in Brünn bei. Nach seiner Übersiedlung nach Wien unterrichtete er an verschiedenen Abendschulen; zu seinen Schülern zählten spätere führende Persönlichkeiten der Arbeiterbewegung wie Franz Schuhmeier und Leopold Winarsky.

Als das Parlament am Tag der Proklamation der Republik, am 12. November 1918, beschossen wurde, erlitt Ludwig Brügel einen Streifschuss am Kopf und verlor dabei ein Auge. Im selben Jahr ernannte ihn der erste Staatskanzler der Republik, Karl Renner, zum Pressechef der Staatskanzlei.

Ludwig Brügel, der Vater Fritz Brügels, gilt als der Geschichtsschreiber der österreichischen Arbeiterbewegung. Er verfasste die "Soziale Gesetzgebung in Österreich von 1848 bis 1918" (erschienen 1919) und die "Geschichte der österreichischen Sozialdemokratie" (erschienen 1922-1925 in fünf Bänden).

Nach dem "Anschluss" wurde Ludwig Brügel verhaftet und am 13.8.1942 ins KZ-Theresienstadt deportiert, wo er wenig später ermordet wurde. 

Werk: Soziale Gesetzgebung in Österreich von 1848 bis 1918, 1919; Geschichte der österreichischen Sozialdemokratie, 5 Bände, 1922-25.