Theumer, Ernst

29.3.1890, Schmiedeberg (Sachsen-Anhalt) – 10.4.1978, Wien

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Der Sohn eines Fabrikarbeiters absolvierte eine Schneiderlehre und trat 1908 der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands bei; 1911 musste Theumer einrücken und wurde 1916 schwer verwundet. Nach Kriegsende kam Ernst Theumer nach Wien und wurde 1919 Leiter des Munitionsdepots in Stammersdorf. In der damals noch selbständigen Gemeinde wurde Theumer bald Ortsobmann der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, Gemeinderat, dann Vizebürgermeister und Obmannstellvertreter der Bezirksorganisation Korneuburg.

Theumer, der 1934 im Anhaltelager Wöllersdorf interniert wurde, nahm nach seiner Freilassung die illegale Arbeit auf und setzte diese auch während der NS-Zeit fort. 1945 leitete Ernst Theumer den Aufbau der Parteiorganisation in Stammersdorf, gehörte von 1946 bis 1961 dem Bezirksvorstand an, und war von 1948 bis 1959 Bezirksvorsteher von Floridsdorf.

Die in den Jahren 1977 bis 1985 vom "Atelier 18" errichtete Wohnhausanlage, 21., Gerasdorfer Straße 55, trägt den Namen Ernst-Theumer-Hof. Eigentlich handelt es sich hier um keinen Gemeindebauhof, sondern um eine weitgehend zweigeschossige Siedlung, deren Kernstück ein zentraler Anger ist – ein typisches Merkmal der Dörfer dieser Gegend. Die Architektur ist sparsam und zurückhaltend und knüpft damit an die Siedlungstradition der 1920er Jahre an. Seit 1994 trägt der Theumermarkt im 21. Bezirk seinen Namen.