Maisel, Karl

3.11.1890, Wien – 13.3.1982, Wien

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Der gelernte Maschinenschlosser Karl Maisel schloss sich bereits als Jugendlicher der Gewerkschaftsbewegung an. Von 1926 bis 1934 war er Sekretär der Metall- und Bergarbeitergewerkschaft und gehörte von 1932 bis 1934 dem Wiener Gemeinderat an.

 

Nach dem Verbot der Freien Gewerkschaften engagierte sich Maisel bei den Revolutionären Sozialisten, gehörte deren Zentralkomitee an und wurde wiederholt verhaftet. 1934 war Maisel im Anhaltelager Wöllersdorf interniert, 1937/38 wiederum in Haft, von 1939 bis 1940 wurde er im KZ-Buchenwald festgehalten und 1944 befand er sich in Gestapohaft.

1945 beteiligte sich Maisel sofort am Wiederaufbau der Gewerkschaftsorganisation der Metall- und Bergarbeiter.

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Von 1945 bis 1962 war er Obmann dieser größten österreichischen Teilgewerkschaft, von 1948 bis 1959 Vizepräsident des ÖGB und Vorsitzender der Fraktion sozialistischer Gewerkschafter.

Von 1945 bis 1955 war Maisel überdies Bezirksobmann der SPÖ-Landstraße. Maisel gehörte von 1945 bis 1959 dem Nationalrat an und war von 1945 bis 1956 Bundesminister für soziale Verwaltung.

Während seiner Amtszeit entstand eine Vielzahl von Gesetzen, z.B. das Arbeiterurlaubsgesetz und das Arbeitslosenfürsorgegesetz; als Krönung seiner Bemühungen sah Maisel jedoch das Inkrafttreten des "Allgemeinen Sozialversicherungsgesetzes" (ASVG) an.

1956 legte Maisel seine Ministerstelle zurück und trat die Nachfolge Karl Mantlers als Präsident der Wiener Arbeiterkammer an (bis 1964). Darüber hinaus war Karl Maisel von 1946 bis 1962 auch Präsident des ARBÖ.

Die in den Jahren 1967 bis 1970 errichtete städtische Wohnhausanlage in der Lindenbauergasse im 11. Bezirk wurde Karl-Maisel-Hof benannt und im 3. Bezirk erinnert seit 1995 die Maiselgasse an den sozialdemokratischen Gewerkschafter.