Heuberg-Siedlung

17., Röntgen-, Kretschek-, Schrammel-, Trenkwald- und Plachygasse

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Streng genommen handelt es sich bei der Heuberg-Siedlung um zwei etwa zur gleichen Zeit und in unmittelbarer Nachbarschaft errichtete Siedlungen, die Siedlung "Wien-West" mit 129 Wohneinheiten und die Siedlung "Am Heuberg" mit 40 Wohneinheiten.

1921 betraute die Gemeinde Wien Adolf Loos als Chefarchitekten des Siedlungsamtes gemeinsam mit Hugo Mayer mit der Planung der Heuberg-Siedlung. Die zukünftigen Bewohner, meist Arbeits- und Unterstandslose, mussten sich zur Leistung von 3.000 Arbeitsstunden verpflichten.

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Die in vieler Hinsicht richtungsweisende "Mustersiedlung Heuberg" wurde in den Jahren 1921 bis 1924 nach sozialen Gesichtspunkten errichtet, d.h. die zweigeschossigen Wohnhäuser wurden kostensparend in Reihenbauweise angelegt und mit Presskiesdächern und Holzschindelverkleidung versehen.
Ein durch die materielle Not der damaligen Zeit zentrales Element des Siedlungskonzeptes stellte die Schaffung von Nutzgärten dar, durch die die Versorgung der Bewohner mit Nahrungsmitteln gewährleistet werden sollte.

Heute ist die "Loos-Siedlung" am Heuberg nur mehr fragmentarisch erhalten; viele der Häuser wurden im Laufe der Jahrzehnte komplett umgestaltet, etliche Vorgärten dienen heute nur noch als Parkplätze.

Literatur: Hans und Rudolf Hautmann, Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934, 1980; Helmut Weihsmann, Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919-1934, 1985/2002; Walter Zednicek, Architektur des Roten Wien, 2009.