Ungerhof

3., Obere Bahngasse 4-8

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Der in den Jahren 1932/33 nach Plänen von Otto Kuntschik erbaute Ungerhof ist die letzte der während der Ersten Republik im 3. Bezirk errichteten kommunalen Wohnanlagen.

Der 182 Wohnungen umfassende Komplex thront über den (überbauten) Geleisen der Aspang-Bahn und wirkt insgesamt sehr modernistisch. Die lange Fassade wird nur durch vereinzelte Balkone und kastenartige Erker gegliedert, ein typisches Merkmal der späteren Gemeindebauten des "Roten Wien".
Benannt wurde der Ungerhof nach dem Botaniker Franz Unger (1800–1870), der die Paläobotanik mitbegründete. Eine von Jakob Gruber geschaffene Büste des Wissenschafters befindet sich im Arkadenhof der Wiener Universität.

Literatur: Hans und Rudolf Hautmann, Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919–1934, 1980; Helmut Weihsmann, Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919–1934, 1985/2002; Walter Zednicek, Architektur des Roten Wien, 2009.