Tauschinsky, Hippolyt

9.9.1839, Wien – 28.2.1905, Wien

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Hippolyt Tauschinsky war Historiker und Bibliothekar und wurde Mitte der 1860er Jahre Dozent an der Akademie der bildenden Künste. Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit war Tauschinsky seit 1868 auch in der Arbeiterbewegung tätig und hielt regelmäßig Vorträge in Arbeitervereinen.

Am ersten Parteitag der Sozialdemokraten, der am 5. April 1874 unter seinem Vorsitz im damals ungarischen Neudörfl stattfand, wurde Tauschinsky zum ersten Obmann der neuen Sozialdemokratischen Partei gewählt.

Als Tauschinsky für den 16./17.5.1875 einen Parteitag in Marchegg vorbereitete, wurde er verhaftet und vor Gericht gestellt. Nach seinem Ausschluss aus der Arbeiterbewegung infolge der erbitterten Fraktionskämpfe zwischen "Gemäßigten" und "Radikalen" wirkte er als Journalist in Wien.

Seit 1955 trägt die frühere "Kernstockgasse" im 22. Bezirk den Namen Tauschinskygasse.

Literatur: Karl R. Stadler (Hrsg.), Sozialistenprozesse. Politische Justiz in Österreich 1870–1936, 1986.