Kautsky, Benedikt

1.11.1894, Stuttgart (Baden-Württemberg) – 1.4.1960, Wien

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Der dritte Sohn Karl Kautskys (nach Felix und Karl) setzte die Arbeit seines Vaters als Theoretiker des Marxismus fort. Er war zunächst Sekretär Otto Bauers und von 1921 bis 1938 Sekretär der Wiener Arbeiterkammer, seit 1923 auch Herausgeber von "Arbeit und Wirtschaft".

1938 wurde Kautsky von der Gestapo verhaftet und zunächst im KZ Dauchau inhaftiert, anschließend wurde er ins KZ-Buchenwald deportiert; zwischenzeitlich musste Kautsky als Hälftling im KZ Auschwitz III Monowitz Zwangsarbeit leisten. Die Erlebnisse seiner siebenjährigen KZ-Haft veröffentlichte er 1946 in "Teufel und Verdammte".

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Benedikt Kautsky lebte von 1945 bis 1950 in Zürich, war von 1950 bis 1958 Leiter der Otto-Möbes-Volkswirtschaftsschule der Arbeiterkammer in Graz, und kehrte 1958 nach Wien zurück, wo er stellvertretender Generaldirektor der Creditanstalt-Bankverein wurde und außerdem als Universitätsdozent tätig war.

Kautsky war einer der maßgeblichen Autoren des SPÖ-Parteiprogramms von 1958 und des "Godesberger Programms" der deutschen Sozialdemokraten im Jahr 1959.

Am 1. April 1960 sollte Benedikt Kautsky einen Vortrag im Festsaal des Alten Rathauses halten, erlag jedoch einem Herzschlag, bevor er beginnen konnte. Kautsky wurde am 12. April 1960 in einem Ehrengrab im Urnenhain der Feuerhalle Simmering (Abt. 1, Ring 3, Gruppe 2, Nr. 74) beigesetzt.

Werk: Wirtschaftsprobleme der Gegenwart, 1923; Teufel und Verdammte, 1946; Amerikas Arbeiter im Vormarsch, 1951; Geistige Strömungen im österreichischen Sozialismus, 1953. Wien Geschichte Wiki.