Befreiungsdenkmal

3., Schwarzenbergplatz

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Das Denkmal hinter dem Hochstrahlbrunnen am Schwarzenbergplatz erinnert an die Opfer der Roten Armee bei der Befreiung Wiens im April 1945. Seine offizielle Bezeichnung lautet: "Denkmal zu Ehren der Soldaten der Sowjetarmee", genannt wird es zumeist "Heldendenkmal der Roten Armee" oder auch "Russendenkmal".

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Auf einem 20 Meter hohen Sockel erhebt sich die knapp 12 Meter hohe Bronzefigur eines Rotarmisten mit Fahne. Eine halbkreisförmige, acht Meter hohe Balustrade zeigt an beiden Enden je zwei kämpfende Soldaten.

Die russische Inschrift am oberen Rand der Kolonnade lautet (auf deutsch): Ewiges Heil den Helden der Roten Armee, die gefallen sind im Kampf gegen die deutsch-faschistischen Landräuber für die Freiheit und Unabhängigkeit der Völker Europas.

Gestaltet wurde das Denkmal vom Architekten S. G. Jakowiew und vom Bildhauer M. A. Intazarin. Von 1946 bis 1956 hieß der südliche Teil des Schwarzenbergplatzes (mit Denkmal) übrigens "Josef-Stalin-Platz".

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Das Denkmal wurde am 19. August 1945 mit Ansprachen von Vertretern des Kommandos der Roten Armee, von Staatskanzler Karl Renner, Staatssekretär Ernst Fischer, Staatssekretär Leopold Figl und Bürgermeister Theodor Körner feierlich enthüllt. Heute befindet es sich in der Obhut der Stadt Wien.

Die Rote Armee erreichte die Stadtgrenze Wiens am 6. April 1945 vom Süden im Raum Kaiserebersdorf – Laaer Berg – Wienerberg und von Westen im Raum Hütteldorf – Dornbach. Am selben Tag setzte eine sowjetische Division zwischen Hainburg und Orth über die Donau und begann, Wien in einem weiten Bogen von Osten einzuschließen.

TF2_Befreiungsdenkmal_DigiAm 9. April erreichten die von Süden und Westen vorstoßenden Truppen die letzten deutschen Verteidigungsstellungen am Donaukanal; sowjetische Truppen stießen von Norden bis zur Linie Nußdorf – Grinzing – Sievering vor. Am 13. April waren alle Bezirke am rechten Donauufer befreit, am 14. April auch die beiden Bezirke am linken Donauufer. Nach offiziellen sowjetischen Angaben sind im einwöchigen Kampf um Wien 18.000 sowjetische und 19.000 deutsche Soldaten gefallen; 47.000 deutsche Soldaten gerieten in Gefangenschaft.

Die Neugestaltung des gesamten Schwarzenbergplatzes durch den spanischen Architekten Alfredo Arribas wurde 2004 abgeschlossen. Das Befreiungsdenkmal wurde 2009 umfassend renoviert.

Literatur: Matthias Marschik und Georg Spitaler (Hrsg.), Das Wiener Russendenkmal. Architektur, Geschichte, Konflikte, 2005.