Auto-, Motor- und Radfahrerbund Österreichs (ARBÖ)

2., Johann-Böhm-Platz 1

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Um 1890 kostete ein Fahrrad 500 bis 600 Gulden, was etwa zwei Monatseinkommen einesTF_ARBOe_Zur_Roten_Brezen_ARBOE Arbeiters entsprach. Dennoch wurde das Fahrrad bald zum beliebtesten Transportmittel der "kleinen Leute". 1893 gründeten einige begeisterte Arbeiterradfahrer den ersten Wiener Radfahrverein, "Die Biene". Weitere Vereinsgründungen folgten.

Am 30. April 1899 schlossen sich elf Vereine mit etwa eintausend Mitgliedern zum "Verband der Radfahrvereine Österreichs" zusammen. Diese eigentliche Gründung des ARBÖ erfolgte im Wirtshaus "Zur Bretze", 16., Brunnengasse 38. Da in diesem Lokal auch zahlreiche andere sozialdemokratische Veranstaltungen stattfanden, war es allgemein als "Zur roten Bretze" bekannt.

1914 zählte man bereits 388 Klubs mit 15.000 Mitgliedern. Viele dieser v.a. jüngeren Leute wurden wenig später Opfer des Ersten Weltkriegs. 1918 gab es nur noch 3.500 Mitglieder.

1926 wurde der Name auf "Arbeiter-Radfahrer-Bund Österreichs" geändert und zugleich eine eigene Motorfahrsektion für die ersten Arbeiter auf Motorrädern gegründet. 1932 wurde der Name neuerlich an die technischen und sozialen Entwicklungen angepasst und auf "Arbeiter-Rad- und Kraftfahrer-Bund Österreichs" geändert. 1933 gab es 43 Motorfahrer-Ortsgruppen mit 4.800 Mitgliedern und 476 Radfahrer-Ortsgruppen mit 17.200 Mitgliedern. Ein Drittel der Mitglieder war zu diesem Zeitpunkt arbeitslos. 1934 wurde auch der ARBÖ verboten. Während des Austrofaschismus waren viele ehemalige ARBÖ-Mitglieder bei der Verteilung illegaler Zeitungen und Flugblätter aktiv.

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1945 wurde der ARBÖ neu gegründet. Mit der allgemeinen Motorisierung in den 1950er- und 1960er-Jahren wurden Autos auch für immer mehr Arbeiter erschwinglich. 1961 gab es unter den Mitgliedern 8.000 Radfahrer und 20.000 Kraftfahrer. 1962 erfolgte deshalb die Namensänderung in "Auto-, Motor- und Radfahrerbund Österreichs".

Im September 1967 startete der ARBÖ-Pannendienst mit den ersten 37 Pannendienstfahrzeugen mit dem rotbraunweiß gescheckten Hundekopf des Bernhardiners.

Von 1974 bis 2016 befand sich die Zentrale des ARBÖ in der Mariahilfer Straße.

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Heute zählt der ARBÖ landesweit 420.000 Mitglieder, denen mit Beratung, Information und technischer Betreuung geholfen wird. Der ARBÖ verfügt über 90 Prüfzentren, 200 Pannen- und Abschleppfahrzeuge und über 500 MitarbeiterInnen.

Aufgaben des ARBÖ sind die Vertretung der Interessen der Verkehrsteilnehmer, der Konsumentenschutz, die Versicherungsberatung, die Fahrsicherheitstrainings- und Verkehrssicherheitsarbeit sowie die Organisation von nationalen und internationalen Rad- und Motorsportveranstaltungen.

ARBÖ
2., Johann-Böhm-Platz 1
Tel.: 891 21-0
E-Mail info@arboe.at


Publikation: Freie Fahrt. Das Klubjournal des ARBÖ, 1961 – laufend.
Literatur: Auto-, Motor- und Radfahrerbund Österreichs: 75 Jahre ARBÖ, 1974.