Zürcher Hof

10., Laxenburger Straße 49-57, Gudrunstraße 145-149

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Der Zürcher Hof wurde in den Jahren 1928 bis 1931 von Emil Hoppe und Otto Schönthal mit 233 Wohnungen errichtet. Der Hof war damals als "GÖC-Hof" bekannt, da hier das erste Warenhaus der Großeinkaufsgesellschaft für österreichische Consumvereine (GÖC) eingerichtet wurde. An Gemeinschaftseinrichtungen gab es außerdem noch einen Kino- bzw. Vortragssaal. 1949 wurde die Anlage als Dank für die umfangreiche Hilfe nach dem Zweiten Weltkrieg nach der Stadt Zürich benannt (ursprünglich "Zürichhof").

Die große Wohnhausanlage mit Innenhof – ursprünglich sollte hier ein 25 Meter hoher Obelisk errichtet werden – und niedrigem Torbau zur Laxenburger Straße beeindruckt durch ihren monumental-konstruktivistischen Stil – besonders bemerkenswert sind die langen, übereck gezogenen Balkone – und gehört zweifellos zu den interessantesten Wohnbauten Favoritens.

Der etwas pathetisch wirkende keramische "Fries der Arbeit" über der monumentalen Toranlage stammt von Siegfried Charoux (1930), der unter dem Pseudonym "Chat roux" ("Rote Katze") auch als Karikaturist für die Arbeiter-Zeitung tätig war und 1935 nach England emigrierte. Auf der linken Seite ist die bäuerliche, rechts die städtisch-proletarische Arbeitswelt dargestellt (Podbrecky, 2003).

Die Wohnhausanlage wurde 2006 umfassend saniert.

Literatur: Hans und Rudolf Hautmann, Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919–1934, 1980; Inge Podbrecky, Rotes Wien, 2003; Helmut Weihsmann, Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919–1934, 1985/2002; Walter Zednicek, Architektur des Roten Wien, 2009.