Wiener Internationale Gartenschau (WIG)

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Bis 1960 wurden weite Teile des Gebiets zwischen Wagramerstraße, Siedlung Bruckhaufen, Arbeiterstrandbadstraße und Hubertusdamm im 22. Bezirk als Mülldeponie genützt.

Dieses Gelände bot sich nach Sanierung der Deponie für die Errichtung einer Parkanlage geradezu ideal an. Die Wiener Stadtverwaltung beschloss die Errichtung einer solchen Parkanlage in Verbindung mit der ersten Wiener Internationalen Gartenschau (WIG) von 1964, die einen Überblick über den Stand und die Leistungen des österreichischen und internationalen Gartenbaus bot.

Sechs große Hauptschauen bildeten das Rückgrat der Veranstaltung. Im Freiland zeigten zehn Nationen in eigenen Gärten ihre Kunst. Dazu kamen zahlreiche Sonderausstellungen, eine Baumschulenschau sowie Rosen-, Iris-, Sommerblumen-, Begonien- und Dahlienbewerbe.

Die Ausstellungsbesucher konnten mit einer heute noch bestehenden Liliputbahn und einem inzwischen abgetragenen Sessellift durch das WIG-Gelände fahren. Herzstück des Geländes war der von 1962 bis 1964 errichtete, 250 Meter hohe Donauturm – inzwischen eines der Wahrzeichen der Stadt.

Nach Ende der Gartenschau im Oktober 1964 wurde das Ausstellungsgelände zum heutigen Donaupark umgestaltet; die Ausstellungshallen wurden z.T. als Sporthallen weiter genutzt.

TF_WIG2_VGAIn den Jahrzehnten, die seither vergangen sind, hat sich die Donaupark-Umgebung ganz wesentlich verändert: UNO-City und Austria-Center wurden errichtet, die U1 auf der neuerrichteten Reichsbrücke und die Donauuferautobahn haben neue Zufahrtsmöglichkeiten geschaffen, die Donauinsel mit der Neuen Donau hat den Erholungsraum wesentlich erweitert.

Die WIG 64 war der erste Schritt zu einem immer noch im Entstehen begriffenen neuen Stadtteil jenseits der Donau. Zehn Jahre nach der ersten großen Gartenausstellung wurde die Wiener Internationale Gartenschau 1974 (WIG 74) in Favoriten abgehalten.
 
TF_WIG74_Logo_MA42_PIDDie WIG 74 stand unter dem Motto "Blumen für Wien – Blumen für die Menschen" und stellte seinerzeit die größte Gartenschau der Welt dar: 10 Millionen Sommerblumen und Blütenstauden, darunter 120.000 Rosen und ebenso viele Laub- und Nadelbäume erfreuten die insgesamt 2,6 Millionen Besucher.
 
Im Anschluss an die WIG 74 wurde das Gelände in den heutigen Kurpark Oberlaa umgewandelt.

Viele der damaligen Nationenbeiträge sind heute verschwunden oder nur noch als Relikte vorhanden. Auf Anregung von Vertretern der japanischen Stadt Takasaki wurde Anfang der 1990er Jahre der damalige japanische Nationenbeitrag – ein Garten nach Plänen des Architekten Kunsaku Nakame – rekonstruiert und am 4. Mai 1992 feierlich (wieder)eröffnet.

Der Kurpark Oberlaa ist heute ein beliebter Ausflugsort mit insgesamt 25 Kilometern Spazierwegen.

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