Probst, Otto

29.12.1911, Wien – 22.12.1978, Wien

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TF_Probst_Otto_SPOE_BuecherDer gelernte Lithograph Otto Probst war seit seiner frühen Jugend in der sozialdemokratischen Bewegung Favoritens tätig. Nach dem Parteiverbot des Jahres 1934 wurde er zum führenden Funktionär der Revolutionären Sozialisten im Süden Wiens und war deshalb in den Jahren 1935 bis 1937 mehrmals in Haft.

Im großen Sozialistenprozess des Jahres 1936, bei dem 38 Mitglieder der Revolutionären Sozialisten und zwei Kommunisten vor Gericht standen, wurde Probst mangels an Beweisen freigesprochen. Im Zuge der großen Verhaftungswelle gegen Revolutionäre Sozialisten im August 1939 geriet Otto Probst in die Fänge der Gestapo und kam ins KZ-Buchenwald, wo er bis 1943 – wie es offiziell hieß – "verwahrt" und anschließend in einer Strafkompanie der Deutschen Wehrmacht an die Ostfront gebracht wurde.
TF_Probst_Otto_Grab_DigiNach Kriegsende übernahm Probst die führende Rolle beim Wiederaufbau der Parteiorganisation in Favoriten. 32 Jahre lang, von 1945 bis 1977, leitete er diese größte Bezirksorganisation der SPÖ. Von 1945 bis 1978 gehörte Otto Probst auch dem Nationalrat an – von 1970 bis 1978 als dessen Dritter Präsident –, und von 1963 bis 1966 bekleidete er das Amt des Bundesministers für Verkehr und Elektrizitätswirtschaft.

In der Partei wurde Probst ebenfalls mit wichtigen Aufgaben betraut; u.a. war er von 1946 bis 1970 Zentralsekretär der SPÖ, von 1970 bis 1974 Wiener Landesparteiobmann und von 1972 bis 1974 Bundesparteiobmann-Stellvertreter.

Die Otto-Probst-Straße (1987) und der Otto-Probst-Platz (1989) in Favoriten wurden nach dem langjährigen und verdienten Funktionär benannt.