Petritsch, Wolfgang

26.8.1947, Klagenfurt

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PQ

Wolfgang Petritsch, der im Südkärntner Dorf Glainach zweisprachig aufgewachsen ist, studierte Geschichte, Germanistik, Politologie und Rechtswissenschaften an der Universität Wien und war ab 1975 im Bundespressedienst tätig. In den Jahren 1977 bis 1983 arbeitete Petritsch als Sekretär von Bundeskanzler Bruno Kreisky, von 1984 bis 1992 als Leiter des österreichischen Presse- und Informationsdienstes in den USA und als Presserat an der österreichischen Vertretung bei der UNO in New York.

1992 wurde Wolfgang Petritsch Gesandter im Außenministerium in Wien, 1994 Leiter der Abteilung "Europa-Information" im Bundeskanzleramt und ein Jahr später Leiter des Bereichs "Internationale Beziehungen" in der Magistratsdirektion der Stadt Wien. Von 1997 bis 1999 vertrat er Österreich als Botschafter in Belgrad; von Oktober 1998 bis Juli 1999 war Petritsch überdies Sonderbeauftragter der EU für das Kosovo und gemeinsam mit dem US-Vertreter Chris Hill verantwortlich für die Ausarbeitung einer politischen Lösung für das mehrheitlich albanisch besiedelte Gebiet.

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1999 übernahm Petritsch das heikle Amt des "Hohen Repräsentanten" der Internationalen Gemeinschaft für Bosnien und Herzegowina, und war damit als oberste Instanz zuständig für die Umsetzung des Dayton-Vertrages.

Bei der Nationalratswahl im November 2002 trat Wolfgang Petritsch als Spitzenkandidat der SPÖ-Wien an. Bis Anfang 2008 leitete er die ständige Vertretung Österreichs beim Büro der Vereinten Nationen in Genf, derzeit ist er Leiter der ständigen Vertretung Österreichs bei der OECD in Paris.

Werk: Kosovo Kosova. Mythen, Daten, Fakten, 1999; Bruno Kreisky. Ein biografischer Essay, 2000; Bosnien und Herzegowina fünf Jahre nach Dayton. Hat der Friede eine Chance?, 2001; Entwurf für die Zukunft. Konturen einer aktiven österreichischen Außen- und Europapolitik, 2002.