Hartl, Karl (Jurist)

28.1.1878, Wien – 21.2.1941, Wien

H

Karl Hartl ist der Schöpfer der Wiener Stadtverfassung. Der studierte Jurist war zunächst Beamter der Gemeinde Wien; 1919 wurde er zum Magistratsdirektor berufen. Gemeinsam mit Robert Danneberg arbeitete er die neue Wiener Stadtverfassung von 1931 aus, die wesentliche Schritte der Demokratisierung brachte, wie z.B., dass die Geschäftsgruppen künftig von gewählten Mandataren statt durch ernannte Beamte geleitet wurden.

Hartl, der sich als hervorragender Verwaltungsfachmann verdient gemacht hatte, wurde am 13. Februar 1934 von den Austrofaschisten zwangspensioniert.

Die im "Roten Wien" geschaffene Stadtverfassung wurde nach 1945 wieder in Kraft gesetzt und seither in ihren Grundzügen beibehalten.

1956 wurde die frühere Wintergasse im 20. Bezirk, Brigittenau, in Hartlgasse umbenannt.

Werk: Die Staatsgrundgesetze und die in diesen angeführten und mit ihnen im Zusammenhange stehenden Gesetze, 1910; Strafgesetz über Verbrechen, Vergehen und Übertretungen, 1910; Die Reichsratswahlordnung mit den einschlägigen Bestimmungen des Staatsgrundgesetzes über die Reichsvertretung, 1911.