Brenner, Anton

12.8.1896, Wien - 26.11. 1957, Wien (Autounfall)

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Rauchfangkehrergasse26Anton Brenner geriet im Ersten Weltkrieg in russische Kriegsgefangenschaft und verbrachte mehrere Jahre in China und der Mandschurei. Nach seiner Rückkehr studierte er bei Oskar StrnadPeter Behrens und Clemens Holzmeister Architektur.

Noch während seiner Ausbildung plante er die städtische Wohnhausanlage, 15., Rauchfangkehrergasse 26. Die besondere Bedeutung dieses Gemeindebaus besteht in der Tatsache, dass Brenner von der Gemeinde Wien auch mit der Ausstattung der kleinen Wohnungen durch integrierte Einbaumöbel beauftragt wurde, dass sich eine solche Wohnung erhalten hat und – über den Verein "Zeit!Raum" – heute besichtigt werden kann.

1929 wurde Brenner an das Bauhaus in Dessau berufen, allerdings fand sein Engagement in Deutschland ein eher unrühmliches Ende. 1931 kehrte er nach Wien zurück, wo er sich am Bau der Werkbundsiedlung beteiligte.

GESIBA_TF_4_wbNach 1934 erhielt Brenner als "radikaler Sozialist" keine Aufträge mehr. Seine Biographie zwischen 1938 und 1945 ist allerdings dubios; von den Sowjets wurde er als "ehemaliger Nationalsozialist" zum Schuttaufräumen gezwungen, wenige Jahre später war Brenner wiederholt für die britische Botschaft und von 1951 bis 1953 als Professor am Indian Institute of Technology in Kharagpur (Westbengalen) tätig.

Ab dem Jahr 1953 arbeitete Brenner mit seinem Sohn Anton zusammen. Aus dieser Zusammenarbeit entstand die Wohnhausanlage der Gemeinde Wien, 14., Dreyhausenstraße 46. Anton Brenner starb bei einem Verkehrsunfall in der Nähe Wiens.