Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs (ASBÖ)

15., Pillergasse 24

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TF_ASBOE_Arbeiterolympiade_Behandlung_Sportler_ASBOENeben der Organisation verschiedenster sportlicher Aktivitäten, u.a. der 2. Arbeiter-Olympiade, führte der ASKÖ bei vielen großen Sportveranstaltungen auch einen Sanitätsdienst durch. Diese Sanitäter bezeichneten sich selbst als "Arbeiter-Samariter"; ihr offizielles Abzeichen war ein weißes Kreuz auf rotem Feld, mit den Buchstaben A und S im waagrechten Balken.
 
Am 12. Mai 1927 wurde schließlich der "Ausschuss Arbeiter-Samariterdienst" gegründet, und 1928 konnten bereits eine sportärztliche Ambulanz eingerichtet und die Sparten Wasser-, Berg-, Betriebs- und Feuerrettungsdienst gebildet werden.
 
TF_ASBOE_Dienstkappe_1933_ASBOE1932 wurde der Ausschuss aufgelöst und gleichzeitig der Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs als eigenständiger Verein und Dachorganisation aller Arbeiter-Samariter gegründet.

Das Abzeichen wurde insoweit geändert, als nun die Buchstaben ASB im Kreuz verwendet wurden. Der ASB stand bei allen größeren Veranstaltungen der Sozialdemokraten im Einsatz und arbeitete dabei eng mit dem Republikanischen Schutzbund zusammen. 1934 wurde die Organisation, die etwa 50.000 Mitglieder zählte, verboten.
 

Die Voraussetzungen für die Wiedergründung der Arbeiter-Samariter bestanden erst 1947. Am 20. März 1947 trat der erste provisorische Bundesvorstand des wiederbelebten ASBÖ zusammen und beschloss bei dieser Gelegenheit auch das bis heute verwendete Emblem, ein weißes Kreuz mit rotem S in der Kreuzmitte, auf rotem Grund. Die Zustimmung zur Wiedergründung des ASBÖ erteilten die russischen Behörden.

TF_ASBOE_Materialfahrzeug_1931_2_ASBOENachdem die Bundesorganisation zuerst in der Sonnenfelsgasse im 1. Bezirk untergebracht war, übersiedelte sie später in die ehemalige Feuerwache am Margaretengürtel 70 im 5. Bezirk. 1972 wurde die neue Bundeszentrale, 15., Pillergasse 24, in Betrieb genommen.

Heute ist der ASBÖ eine moderne Organisation, die jährlich mehr als 100.000 Krankentransporte und 15.000 Notarztfahrten durchführt, große Veranstaltungen betreut, einen Wasserrettungs- und Wintersportunfallsdienst betreibt, an Sozial- und Umweltaktionen mitwirkt, Alte und Behinderte betreut und zahlreiche Kurse abhält (Erste Hilfe, Rettungsschwimmer, Sanitätsdienst).

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Der ASBÖ profilierte sich aber auch durch die Einrichtung des "Seniorenalarms", durch die Unterstützung Behinderter und durch die Vermittlung von Heimhilfen. Auch im Bereich der Sport- und Freizeitveranstaltungen wuchsen die Anforderungen.

So betreut der ASBÖ seit den achtziger und neunziger Jahren neben dem Wiener Stadtmarathon und dem Donauinselfest auch zahllose andere Veranstaltungen, von den alljährlichen Maikundgebungen bis zu den Papstbesuchen, vom Jazzfest Wiesen bis zum Ferienspiel für Kinder. Der ASBÖ zählt derzeit etwa 311.000 Mitglieder und Förderer in ganz Österreich.

ASBÖ – Landesverband Wien
15., Pillergasse 24
Tel.: 891 45 - 210
E-Mail: info@samariterwien.at

Publikation: Leben & helfen. Das Magazin des Arbeiter-Samariter-Bundes Österreichs, 1994–laufend.
Literatur: Paul Meihsl, Von der Selbsthilfe zur Einsatzorganisation, 1992; Thomas J.J. Wallnig, Die Herausforderung Helfen. 80 Jahre Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs, 2007.